Frankreich 2007, Fitouri Belhiba/Jean Marie Fawer, Doku, 52 Min, OmdtU
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Seiten der französischen Geschichte zu füllen, die bislang fehlten.“ Diese Aussage eines Choreographen des Hip-Hop-Tanztheaters „Mémoires Vives“ unterstreicht die Ignoranz europäischer Geschichtsschreibung, die Beteiligung von Menschen aus der sog. „Dritten Welt“ am Ersten und Zweiten Weltkrieg anzuerkennen.
Die jungen Künstler*innen wollen mit Hilfe von Hip-Hop, Break-Dance, poetischen Texten und Videoinstallationen aus historischem Filmmaterial auf das Schicksal ihrer Eltern und Großeltern aufmerksam machen, die sich wie Millionen anderer Menschen aus den damaligen Kolonien, oft unter Zwang, an den zwei Weltkriegen beteiligten und im Einsatz für alliierte Truppen maßgeblich dazu beitrugen Europa vom Faschismus zu befreien.
Der Dokumentarfilm „Histoires Vives“ zeigt die beeindruckende Dynamik der beteiligten Musiker*innen und Tänzer*innen des Tanztheater-Stücks „Die vergessenen Befreier“ („A Nos Morts“) und schildert eindrücklich deren persönliche Verbundenheit zu diesem vernachlässigten Thema.
Themen: Kolonialismus, Weltkriege, Rassismus, Migration, Hip-Hop, Tanz, Theater
Fächer: Geschichte, PoWi, Musik, Kunst, Erdkunde
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Workshopinhalt: Kolonialismus, Rassismus
Methoden: Kartenpuzzle, Perspektivenwechsel
Dauer: Film + Filmgespräch: 180 Min. / Film + Filmgespräch + Workshop: insgesamt 255 Min.
Theaterausschnitte: „Die vergessenen Befreier“ („A Nos Morts“)